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Weisheitstherapie: Frieden mit früher
Zwei Forscher von der Berliner Charité beschreiben ein neues seelisches Leiden: die Posttraumatische Verbitterungsstörung. Häufigste Ursachen seien Kündigungen und Konflikte am Arbeitsplatz, berichten der Psychiater Michael Linden und der Psychologe Kai Baumann. Ein "Weisheitstraining" soll Betroffenen helfen, die Vergangenheit zu bewältigen und zurück ins Leben zu finden.
Viele Jahre arbeitete Frau K. engagiert in einem Modegeschäft. Als Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung auftraten, wurden sie und ihre Kollegin verdächtigt. Zwar stellte die Geschäftsleitung später fest, dass Frau K. keinerlei Schuld an den falschen Abrechnungen trug. Dennoch wurde sie in eine andere Filiale versetzt. "Damit wir Sie besser kontrollieren können", wie der Vorgesetzte sagte. Frau K. empfand das als Ungerechtigkeit und schwere Kränkung. Sie fühlte sich zunehmend niedergeschlagen und kraftlos, konnte sich schließlich gar nicht mehr aufraffen, zur Arbeit zu gehen oder auch nur im Geschäft anzurufen. Schon der Anblick des Firmenlogos ließ sie unruhig werden, zittern und in Schweiß ausbrechen.
Belastende Ereignisse können ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen: Trauer und Niedergeschlagenheit, Ängste und Albträume, Wut und Bitterkeit. Meist sind Menschen in der Lage, kleine und große Traumata wie eine Kündigung oder den Verlust eines Angehörigen früher oder später zu bewältigen. Wenn sie aber auch nach Monaten oder Jahren nicht darüber hinwegkommen, diagnostizierten Psychiater und Psychotherapeuten bislang eine Depression oder Anpassungsstörung.
Äußerlich wirken die Betroffenen tatsächlich oft depressiv. Befragt man sie jedoch nach ihrem eigenen Erleben, ergibt sich ein anderes Bild: Nicht Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit stehen hier im Vordergrund, sondern Verbitterung, Wut und Ärger. Es gelingt diesen Menschen nicht, Ungerechtigkeiten oder Kränkungen zu vergessen oder ihnen nachträglich sogar etwas Gutes abzugewinnen ...
Belastende Ereignisse können ganz unterschiedliche Reaktionen auslösen: Trauer und Niedergeschlagenheit, Ängste und Albträume, Wut und Bitterkeit. Meist sind Menschen in der Lage, kleine und große Traumata wie eine Kündigung oder den Verlust eines Angehörigen früher oder später zu bewältigen. Wenn sie aber auch nach Monaten oder Jahren nicht darüber hinwegkommen, diagnostizierten Psychiater und Psychotherapeuten bislang eine Depression oder Anpassungsstörung.
Äußerlich wirken die Betroffenen tatsächlich oft depressiv. Befragt man sie jedoch nach ihrem eigenen Erleben, ergibt sich ein anderes Bild: Nicht Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit stehen hier im Vordergrund, sondern Verbitterung, Wut und Ärger. Es gelingt diesen Menschen nicht, Ungerechtigkeiten oder Kränkungen zu vergessen oder ihnen nachträglich sogar etwas Gutes abzugewinnen ...
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