PALÄOANTHROPOLOGIE: Frühe Arktisbewohner
Der Fund eines Mammutskeletts lässt die Besiedlungsgeschichte der sibirischen Arktis in neuem Licht erscheinen. Bisher waren Anthropologen davon ausgegangen, dass sich Menschen erst vor zirka 35 000 Jahren in der Region ausbreiteten. Das jetzt gefundene Mammut wurde allerdings bereits 10 000 Jahre früher erlegt, und zwar klar von Menschenhand, wie Forscher um Vladimir Pitulko von der Russischen Akademie der Wissenschaften nachgewiesen haben. Demnach ist es Homo sapiens schon überraschend früh gelungen, unter den Extrembedingungen im arktischen Sibirien zu überleben. Fortschritte in der Jagdtechnik könnten dies ermöglicht haben.
Die Überreste des männlichen Wollhaarmammuts (Mammuthus primigenius) kamen bereits 2012 zu Tage. Ein elfjähriger Junge fand sie zufällig nahe Sopochnaya Karga, einer Stadt im nördlichen Sibirien, und verständigte die Behörden. Die Forscher haben die Knochen per Radiokohlenstoffanalyse datiert und mit einem Computertomografen untersucht. Dabei entdeckten sie scharfkantige Verletzungen an Rippen, Kieferknochen und Stoßzähnen, die dem Tier vor und nach dem Tod zugefügt worden waren. Es handelt sich um typische Jagd- und Zerlegungsspuren.
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