Paläontologie: Frühes Säugetier mit Stachelfell
Außergewöhnlich gut erhaltene Überreste eines frühen Säugetiers erlauben einen neuen, detaillierten Blick in die Vergangenheit. Die versteinerten Knochen- und Gewebereste stammen von einem Kleinsäuger, der vor 125 Millionen Jahren in der Kreidezeit lebte, also zur Zeit der Dinosaurier. Sogar Teile der Haut und des Haarkleids haben die Jahrmillionen überstanden.
Paläontologen um Thomas Martin von der Universität Bonn haben die Überreste in der Fossillagerstätte Las Hoyas in Spanien entdeckt. Laut ihren Untersuchungen trug das etwa rattengroße Tier kleine Stacheln auf dem Rücken, vergleichbar vielleicht den Borstenhaaren heutiger Stachelmäuse. Diesem Merkmal verdankt es seinen Namen Spinolestes xenarthrosus (von lateinisch: spinosus = stachelig). Einige Fellreste zeigen dunkle, verkürzte Haarschäfte, was die Forscher als Symptom einer Pilzinfektion interpretieren. Das Tier litt demnach an einer Fellerkrankung. Schon frühere Studien hatten ergeben, dass solche Infektionen bei heute ausgestorbenen Säugern verbreitet waren.
Spinolestes xenarthrosus lässt sich den Eutriconodonta zuordnen, einer Säugetiergruppe, die im Erdmittelalter lebte und in der Oberkreide ausstarb. Skelett- und Zahnmerkmale deuten darauf hin, dass das Wesen am Boden lebte und möglicherweise graben konnte. Insgesamt, schreiben die Forscher, verfügte das Tier schon über zahlreiche typische Säugereigenschaften wie Haarkleid, Mähne und Ohrmuscheln.
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