Direkt zum Inhalt

Paläontologie: Frühes Säugetier mit Stachelfell

Außergewöhnlich gut erhaltene Überreste eines frühen Säugetiers erlauben einen neuen, detaillierten Blick in die Vergangenheit. Die versteinerten Knochen- und Gewebereste stammen von einem Kleinsäuger, der vor 125 Millionen Jahren in der Kreidezeit lebte, also zur Zeit der Dinosaurier. Sogar Teile der Haut und des Haarkleids haben die Jahrmillionen überstanden.

Paläontologen um Thomas Martin von der Universität Bonn haben die Überreste in der Fossillagerstätte Las Hoyas in Spanien entdeckt. Laut ihren Untersuchungen trug das etwa rattengroße Tier kleine Stacheln auf dem Rücken, vergleichbar vielleicht den Borstenhaaren heutiger Stachelmäuse. Diesem Merkmal verdankt es seinen Namen Spinolestes xenarthrosus (von lateinisch: spinosus = stachelig). Einige Fellreste zeigen dunkle, verkürzte Haarschäfte, was die Forscher als Symptom einer Pilzinfektion interpretieren. Das Tier litt demnach an einer Fellerkrankung. Schon frühere Studien hatten ergeben, dass solche Infektionen bei heute ausgestorbenen Säugern verbreitet waren.

Spinolestes xenarthrosus lässt sich den Eutriconodonta zuordnen, einer Säugetiergruppe, die im Erdmittelalter lebte und in der Oberkreide ausstarb. Skelett- und Zahnmerkmale deuten darauf hin, dass das Wesen am Boden lebte und möglicherweise graben konnte. Insgesamt, schreiben die Forscher, verfügte das Tier schon über zahlreiche typische Säugereigenschaften wie Haarkleid, Mähne und Ohr­muscheln.

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Putzig, aber unerwünscht

Waschbären haben sich in Europa rasant verbreitet – die einen finden sie niedlich, andere sind nur noch genervt, weil die Tiere den Müll plündern oder in den Dachboden einziehen. Dazu kommen Risiken für Gesundheit und Natur. Wie stark schaden sie der heimischen Tierwelt und uns Menschen?

Spektrum - Die Woche – Akustische Kur gegen Stress

Naturgeräusche haben eine unglaublich beruhigende Wirkung auf uns. Wieso das so ist und wie Vogelgezwitscher und Wasserrauschen im Gehirn verarbeitet werden und auf unsere Psyche wirken, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der »Woche«. Außerdem: Läutet das KI-Zeitalter eine neue Ära der Physik ein?

Spektrum - Die Woche – Flut in Deutschland

Die verheerende Flutkatastrophe wird uns noch lange Zeit beschäftigen. Doch wie ist das Rekordhochwasser überhaupt zu Stande gekommen? Und können sich Überflutungen künftig verhindern lassen? Das erfahren Sie in dieser Woche.

  • Quelle

Martin, Thomas et al.:A Cretaceous Eutriconodont and Integument Evolution in Early Mammals. In: Nature 526, S. 380 – 384, 2015

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.