Frühförderung: Spielend schlau
Dawn Bradley hat schon viel Zeit mit Drei-, Vier- und Fünfjährigen verbracht. Deshalb ist sie sich sicher: Es unterfordert die Kinder, wenn man ihnen lediglich Ja/Nein-Fragen stellt oder einfachste Anweisungen gibt. Während ihrer fünf Jahre als Pädagogin an einer Vorschule im US-Bundesstaat Tennessee erlebte sie, wie die Kleinen an Matheproblemen knobelten, so lange, bis sie die Lösung gefunden hatten. Wie sie kluge Fragen zur Insektenanatomie und zum nahe gelegenen Mississippi stellten. Und wie sie sich höflich entschuldigten, wenn sie aus Versehenen einen Spielkameraden angerempelt hatten. Hilft man Kindern früh, auf spielerische Weise ihre Konzentration zu schulen und das eigene Handeln zu reflektieren, so Bradleys Beobachtung, dann profitieren sie davon noch Jahre.
In vielen Vorschulen lauschen Kinder einer Lehrkraft, die ihnen etwas vorliest; sie üben Buchstaben oder Zahlen. Eine wachsende Anzahl von Studien unterstützt jedoch Bradleys Ansicht, dass eine gute Frühförderung mehr leisten muss. Laut etlichen Erziehungsexperten sollte diese zwei Bereiche ganz gezielt unterstützen. Zum einen die »exekutiven Funktionen«. Sie umfassen eine ganze Reihe Kompetenzen: eine Idee im Kopf behalten und sie kurze Zeit später abrufen können, seine Impulse kontrollieren können sowie die Fähigkeit, die eigene Aufmerksamkeit flexibel zu steuern. Der zweite große Bereich ist die Sprache: Wortschatz und Aussprache gehören dazu, aber auch, sich wortgewandt mit anderen austauschen zu können.
Wer solche Fähigkeiten früh übt, tut sich später in der Schule nicht nur beim Lernen leichter, sondern auch ...
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