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Frühwarnung vor Sonnenstürmen



Etwa alle elf Jahre steigt die Sonnenaktivität und damit auch die Zahl der Sonnenstürme drastisch an. Bald ist es wieder so weit, und die Betreiber von Satelliten hoffen auf ein zuverlässiges Prognosesystem, um die kostbare Elektronik vor dem Partikelschauer rechtzeitig schützen zu können. Eine neue potenzielle Frühwarnmethode entwickelten jetzt Charles Lindsey und Douglas Braun von der Solar Physics Research Corporation in Arizona. Damit könnten sie bestimmen, was sich auf der erdabgewandten Seite unseres Sterns zusammenbraut. Da die Sonne mit einer Periode von 27 Tagen rotiert, wäre so schon zwei Wochen vor Eintreffen des Sturms auf der Erde eine Warnung möglich. Der Methode liegt die Gasbewegung unterhalb der Sonnenoberfläche zu Grunde, die den ganzen Stern schwach vibrieren lässt. Jede Störung in der Sonnenhülle oder knapp darunter erzeugt charakteristische Vibrationsveränderungen, die sich um die ganze Kugel fortpflanzen, sodass sie von jeder beliebigen Seite aus wahrgenommen und zum Ursprungsort zurückverfolgt werden können. Solche Störungen in der Oberfläche sind auch die Ursache für Sonnenstürme, bei denen durch lokale Lücken im Magnetfeld des Sterns energiereiche Strahlung oder Partikel – manchmal in Gestalt gewaltiger Protuberanzen – weit in den Weltraum hinausgeschleudert werden. (Science, Bd. 287, S. 1799)


Aus: Spektrum der Wissenschaft 5 / 2000, Seite 21
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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