Astrogeologie: Streit um frühe Erde
Etwa eine halbe Milliarde Jahre nach der Entstehung der Erde brach in unserem Sonnensystem die Hölle los. Ein Hagel an Asteroiden, manche davon so groß wie ganze Städte, traf unseren Planeten mit einer Wucht, die große Teile der Erdkruste zum Schmelzen brachte. Das Inferno ließ vor vier Milliarden Jahren fast alles Wasser verdampfen und sterilisierte die Oberfläche des Planeten – sollte es zu jener Zeit bereits Leben gegeben haben, wurde es nun ausgelöscht. Erst als die Einschläge aus dem All abebbten, konnten einzellige Organismen dauerhaft Fuß fassen und zum Ursprung aller späteren Lebensformen auf der Erde werden.
Dieses höllische Szenario, bekannt als "Großes Bombardement", ist fester Bestandteil der frühen Geschichte der Erde, seit Geologen das Mondgestein untersuchten, das die Astronauten der US-amerikanischen Apollo-Missionen mit zur Erde brachten. Doch jetzt gerät diese gängige Hypothese durch neue Erkenntnisse ins Wanken, und immer mehr Wissenschaftler rücken von dem Szenario ab. Viele gehen inzwischen davon aus, dass sich die Lage auf dem noch jungen Planeten relativ schnell beruhigte: Der Asteroidenhagel wurde demnach stetig schwächer, bis er wenige hundert Millionen Jahre nach der Entstehung von Erde und Mond stoppte ...
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