Blick in die Forschung - Kurzberichte : Wilde Raserei in der Milchstraße
Für Astronomen stellen sie ein galaktisches Rätsel dar: Ein Stern, der sämtliche Geschwindigkeitsrekorde bricht, und ein rasendes Doppelsternsystem, dessen Entstehung im Unklaren liegt.
Nähert sich ein Doppelsternsystem einem weiteren Stern, kann es zu einer so genannten Austauschkollision kommen. Dabei ersetzt der Einzelstern einen der beiden Partnersterne, und der Ausgetauschte entflieht anschließend mit hoher Geschwindigkeit. Solch ein Vorgang findet zum Beispiel in Sternhaufen statt, also in Regionen mit hoher Sterndichte. Ähnliches kann aber auch bei einem Zusammenstoß mit einem Schwarzen Loch passieren: Einer der beiden Sterne wird entweder vom Schwarzen Loch verschluckt oder auf eine Umlaufbahn um dieses gezwungen. Der andere Stern eilt mit hoher Geschwindigkeit davon. Die Beschleunigung sollte dabei umso höher sein, je größer die Massen der beteiligten Objekte sind. Demzufolge sagte bereits im Jahr 1988 der amerikanische Astrophysiker Jack Hills voraus, dass bei Kollisionen mit den enorm massereichen Schwarzen Löchern gigantische Geschwindigkeiten möglich sind: Der freigelassene Stern könne schneller werden als die Fluchtgeschwindigkeit der Galaxis.
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