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Depression: Gedämpfte Freude als Vorbote

Zeigen Kleinkinder beim Auspacken von Geschenken wenig Begeisterung, könnte das auf eine frühe Depression hindeuten. Diese Hypothese haben Andy Belden und seine Kollegen von der Washington University in St. Louis jetzt per Elek­troenzephalogramm (EEG) überprüft. Die Forscher verkabelten dazu 53 Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren, die schon erste Symptome einer Depression zeigten, um deren Hirnströme mit denen von 25 gleichaltrigen gesunden Kindern zu vergleichen. In einem Ratespiel am Computer durften die kleinen Probanden mit einem Mausklick entscheiden, ob sie eine digitale Tür öffnen wollten oder nicht. Nach dem Zufallsprinzip verloren oder sammelten sie dabei Punkte, die sie später in Preise wie Spiele und Puppen eintauschen konnten.

Wie erwartet schlug die EEG-Amplitude bei gesun­den Kindern deutlich aus, sobald sie Punkte einheimsten. Bei depressiven Kindern reagierte das Gehirn dagegen nur gedämpft. Dieses Muster war auch dann nachweisbar, wenn die Forscher den Einfluss von anderen Problemen wie Trotzverhalten, Aufmerksamkeitsdefiziten und Ängsten herausrechneten. Dagegen sahen die EEG-Kurven bei allen Kindern ähnlich aus, wenn sie gerade verloren hatten. Demnach manifestiert sich eine Depression im EEG schon im Alter von vier bis sieben Jahren ähnlich wie bei depressiven Erwachsenen: Das Gehirn der Kinder reagiert schwächer auf Belohnungen.

  • Quellen
J. Am. Acad. Child Adolesc. Psychiatry 55, S. 1081–1089, 2016

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