Wissenschaftsgeschichte : Die Vermessung der Gefühle
In Dahlem, einem grünen Berliner Vorort, steht auf dem Gelände der Freien Universität das Center for Cognitive Neuroscience Berlin (CCNB). Hier liegt in einem unscheinbaren grauen Anbau Junus* in einem Magnetresonanztomografen. Er hat sich bereit erklärt, an einer Bildgebungsstudie teilzunehmen.
Wie vorab mit der Studienleiterin vereinbart, sieht er auf einem Bildschirm Rechenaufgaben, die er zunächst etwas gelangweilt und ohne Mühe löst. Doch plötzlich erscheinen sie in immer kürzeren Abständen und werden zunehmend schwieriger. Junus merkt, dass er vermehrt Fehler macht. Zu allem Überfluss ermahnt ihn die Versuchsleiterin über Kopfhörer, sich mehr anzustrengen, damit man seine Daten auch nutzen könne. Schließlich sei die Studie äußerst aufwändig.
Der Puls des jungen Studenten wird schneller, seine Hände schwitzen. Obwohl er weiß, dass es sich lediglich um ein – zumindest für ihn – unwichtiges Experiment handelt, ärgert er sich über die Versuchsleiterin und über sich selbst. Am liebsten würde er auf der Stelle den Scanner verlassen.
Warum wird der arme Junus derart schikaniert? ...
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