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Genetik: Das Geheimnis der parasitischen Riesenblumen

Das bizarre Genom der größten Blütenpflanze der Welt offenbart, zu was Parasiten alles fähig sind: Sie stehlen, löschen und duplizieren DNA und manipulieren vielleicht sogar die Gene ihres Wirts. Etliche Details sind aber noch ungeklärt.
Rafflesia-Blüten ziehen Insekten durch Verwesungsgeruch an

Auf den ersten Blick sind sie unsichtbar. In ihrer Hei­mat, den Wäldern Südostasiens, schlängeln sie sich als dünne, manchmal mehr als zehn Meter lange Fasern durch das lebenswichtige Gewebe von Reben und entziehen ihnen Nahrung. Selbst unter dem Mikroskop sind die einreihigen Zellstränge kaum von den Zellen der Wirtspflanze zu unterscheiden. Generell ähneln die Schmarotzer eher einem Pilz als einer Pflanze.

Doch sobald ihr Fortpflanzungstrieb erwacht, zeigen sich die Mitglieder der Familie der Rafflesiaceae als riesige, stiellose und gummiartige rote Blumen, die mit Tupfen übersät sind. Sie verströmen einen fauligen Geruch nach verwesen­ dem Fleisch, der Aasfliegen zur Bestäubung anlockt. Daher wird die Pflanze im Englischen mitunter als »corpse flower« bezeichnet, als »Leichenblume«. Die Blüten der Art Rafflesia arnoldii sind die größten Blumen der Welt – jede einzelne kann mehr als einen Meter Durchmesser haben und satte zehn Kilogramm wiegen.

Vor mehr als einem Jahrzehnt erregten die Rafflesienge­ wächse die Aufmerksamkeit von Jeanmaire Molina, einer Evolutionsbotanikerin von der Long Island University in Brooklyn …

Kennen Sie schon …

Spektrum der Wissenschaft – Stumme Zeugen: Wie moderne Forensik Täter überführt

Der genetische Fingerabdruck ist längst eine Standardmethode in der Ermittlungsarbeit. Doch die Kriminaltechnik nutzt dafür nicht nur Spuren von Verdächtigen. So genügten Forensikern des BKA in Wiesbaden vertrocknete Laubblätter, um den Täter eines ungelösten Falls aus den 1990er Jahren aufzuklären. In unserer Titelgeschichte geben sie einen spannenden Einblick in ihre Arbeit. Weitere Themen dieses Heftes: Scheitert in der Quantengravitation die Suche nach einer Weltformel an der gödelschen Unvollständigkeit? Um den Ressourcen- und Energieverbrauch für künstliche Intelligenz zu senken, entwickeln Forscherinnen und Forscher optische neuromorphe Computer, die Licht als Speicher- und Informationsträger nutzen. Außerdem berichten wir über einen Geoengineering-Ansatz, bei dem zerkleinertes Basaltgestein auf Ackerflächen klimaschädliches Kohlendioxid aus der Luft binden und gleichzeitig die Fruchtbarkeit der Böden steigern soll, und über die wachsende Bedrohung der Raumfahrt durch Weltraumschrott.

Spektrum Kompakt – Parasiten

Parasiten belästigen und nutzen ihren Wirt aus. Die Manipulationstechniken von Zecken, Fächerflüglern und Juwelenwespen können krank machen oder sogar tödlich sein. Doch so ungewöhnlich es klingt: Auch Parasiten benötigen Schutz und sind ein Zeichen für die Gesundheit eines Ökosystems.

Gehirn&Geist – Intelligent ohne Gehirn

Ob Pflanzen, Pilze oder Einzeller – selbst einfachste Organismen lernen und lösen Probleme, um zu überleben. Und dies ist nicht an ein Gehirn oder an Nervenzellen gekoppelt! Des Weiteren erklärt der Neurophysiologe Andreas Draguhn, ob alle Lebewesen denken können und welche Voraussetzungen sie dazu unbedingt mitbringen müssen. Außerdem berichten wir, warum die Natur, und besonders ihre Geräusche, auf uns gesundheitsfördernd wirken. Was löst chronischen Juckreiz, der Menschen in den Wahnsinn treiben kann, aus? Führt die Klimakrise zur Solidarität in der Gesellschaft oder gewinnt die Abschottung die Oberhand? Wie erklärt sich das Wahlverhalten in Deutschland und anderen europäischen Ländern? Kann digitale Desinformation durch Fake News den Ausgang von freien Wahlen beeinflussen?

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