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Naturstoffchemie: Von Grün zu blau: Wellensittichfärbung entschlüsselt

Psittacofulvine verleihen zahlreichen Papageienarten ein auffälliges Gefieder. Wie die Vögel diese gelben und roten Pigmente bilden, war bislang unbekannt. Zudem rätselten Forscher über die genetische Ursache blauer Federn bei Wellensit­ti­chen. Nun ist klar: Der Farbschlag beruht auf der Punktmutation eines Schlüsselgens.
Grünes Federkleid und gelber Kopf – so präsentiert sich die Wildform der in Australien heimischen Wellensittiche (Melopsittacus undulatus). Erst als Vogelhalter anfingen, gezielt neue Farbvarianten zu züchten, entstand vor etwa 130 Jahren die heute im Zoohandel angebotene blau-weiße Form.

Grünes Federkleid und gelber Kopf – so präsentiert sich die Wildform der in Australien heimischen ­Wellensittiche (Melopsittacus undulatus). Erst als Vogelhalter anfingen, gezielt neue Farbvarianten zu züchten, entstand vor etwa 130 Jahren die heute im Zoohandel angebotene blau-weiße Form. Diese kann das gelbe Pigment der Wildform, ein so genanntes Psittaco­fulvin, nicht bilden. Das Blau ihrer Federn ist eine Strukturfarbe, die aus der Streuung von Licht in unpigmentierten Zellen und anschließender Interferenz (Überlagerung) unterschiedlicher Wellenlängen resultiert. Bei der Wildform mischen sich die blaue Strukturfarbe und das gelbe Pigment zu grün. Blau-weiß sind lediglich Wellensittiche mit einer doppelt defekten Erbanlage für die Psittaco­fulvin-Synthese. Geben die Eltern wenigstens ein intaktes Gen dafür an ihre Nachkommen weiter, können Letztere das Pigment in ausreichender Menge produzieren und erscheinen grün-gelb ...

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Spektrum der Wissenschaft – Federn – Meisterwerk der Evolution

Der lautlose Flug der Eulen, Langstreckenrekorde von Zugvögeln, bunte Pracht für die Balz, Wärmedämmung und vieles mehr: Federn sind ein Meisterwerk der Evolution. Unsere Titelgeschichte nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch die Entwicklungsgeschichte von einer einfachen Hautstruktur zur hoch spezialisierten Vielfalt des Federkleids heutiger Vögel. Eine weitere Reise, aber mit einem Forschungsschiff, bietet der Beitrag »Am Puls des europäischen Klimas«. Das Ziel der Expedition in die raue Grönlandsee: Daten, die Modelle zur Zukunft der atlantischen Umwälzzirkulation (AMOC) verbessern sollen. Unser Autor Tim Kalvelage war dabei. Um die Forschung an Viren geht es in einem Gastbeitrag von Christian Drosten. Sogenannte Gain-of-function-Forschung verändert deren Eigenschaften – unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Mit Aufkommen der These, Sars-CoV-2 stamme aus solchen Experimenten, ist diese Forschung jedoch unter Druck geraten. Christian Drosten legt die Grundlagen und den Nutzen des Forschungsgebiets umfassend dar. Und Antje Boetius, Leiterin des Monterey Bay Aquarium Research Institute, beantwortet eine der großen Fragen der Wissenschaft: »Was lauert in der Tiefsee?«

Spektrum Kompakt – Paläogenetik

Uralte DNA auf Fossilien kann längst vergessene Geheimnisse und Verhältnisse lüften. Durch die Paläogenetik weiß man beispielsweise, wann Neandertaler und Homo sapiens erste gemeinsame Nachkommen zeugten. Neue Analyseverfahren genetischer Überreste erzählen so die Menschheitsgeschichte im Detail.

Spektrum - Die Woche – Um die Erde wird es eng

Um die Erde wird es eng! Wussten Sie, dass die Menge an Schrott im Orbit rapide zunimmt? Kollisionen könnten wichtige Umlaufbahnen unbrauchbar machen. In unserer neuen Ausgabe »Spektrum – Die Woche« erfahren Sie mehr über die neuesten Forschungsergebnisse und Technologien.

  • Quelle

Cooke, T. F. et al.: Genetic Mapping and Biochemical Basis of Yellow Feather Pigmentation in Budgerigars. In: Cell 171, S. 427-439, 2017

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