Geologie: Bis zum nächsten großen Knall
Am frühen Morgen des 18. Mai 1980 fuhr die amerikanische Fotografin Arlene Edwards zusammen mit ihrer 19-jährigen Tochter Jolene über den Columbia River zu einem Felsen im Südwesten des Bundesstaats Washington. Dort bauten sie Arlenes Kamera auf und beobachten den 16 Kilometer südöstlich gelegenen Mount St. Helens, der seit zwei Monaten Asche und Rauch ausstieß. Sie waren nicht die Einzigen: Auf Bergrücken rings um den Vulkan standen Dutzende weiterer Zuschauer dieses Naturspektakels, die sich alle in sicherer Entfernung wähnten. Plötzlich begann die gesamte Nordflanke des Mount St. Helens ins Tal zu rutschen. Eine bedrohliche graue Wolke aus pulverisiertem Gestein und heißem Gas schoss aus dem Loch, wo noch vor wenigen Sekunden ein Berghang war. Die explosionsartig wachsende Aschewolke füllte den Himmel im Osten aus und raste auf Arlene und ihre Tochter zu. Als sie deren Aussichtspunkt erreichte, schleuderte die Druckwelle Arlene 300 Meter weit. Ihren Körper fand man später unterhalb des Felsgrats, verhakt in den Zweigen einer Hemlocktanne. Jolene erstickte an der aschehaltigen Luft und wurde in der Nähe des Pickups ihrer Mutter entdeckt. Rings um den Berg forderte der Ausbruch des Vulkans, der viel heftiger war als von Geologen vorhergesagt, 55 weitere Opfer ...
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