Porzellanherstellung: Meißner Chymie
Porzellan aus China war in Europa einst hoch geschätzt, doch das Geheimnis seiner Herstellung ließ sich trotz zahlreicher Versuche jahrhundertelang nicht lüften. Erfolg hatte erst 1709 in Sachsen ein Trio ganz unterschiedlicher Charaktere. Einer von ihnen, Johann Friedrich Böttger, war noch ganz der Alchemie verhaftet, und sein Leben und Werk illustrieren, wie sich diese überkommene Lehre und Grundzüge der modernen Chemie damals untrennbar vermischten.
Chinesisches Porzellan gelangte seit dem Mittelalter durch Händler nach Europa. Reisende lieferten damals auch schon Berichte über seine Herstellung. So schrieb Marco Polo, der von 1275 bis 1291 das fernöstliche Land bereiste (zitiert aus "Die mittelalterlichen Ursprünge der europäischen Expansion", herausgegeben von C. Verlinden und E. Schmitt, C.H.Beck, München 1986):
"Von [der Stadt Tin-gui] ist zu sagen, dass hier Schalen und Schüsseln aus Porzellan hergestellt werden. Die Herstellung beginnt, wie ich mir habe sagen lassen, mit dem Sammeln einer bestimmten Erde, die wie Erz gefördert und aufgehäuft wird. So bleibt sie liegen, 30 oder 40 Jahre, Wind, Sonne und Regen ausgesetzt. In dieser Zeit verfeinert sich die Erde, bis sie zur Verarbeitung taugt. Dann werden die genannten Schalen geformt, mit den passenden Farben bemalt und im Ofen gebrannt." ...
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