ASTRONOMIE: Gesprengte Kruste auf Plutomond
Charon, der größte Mond Plutos, besaß früher wahrscheinlich einen unterirdischen Ozean aus Wasser. Darauf deuten Aufnahmen der NASA-Raumsonde New Horizons hin. Die Bilder zeigen eine Region mit der informellen Bezeichnung "Serenity Chasma"; sie liegt in der Nähe von Charons Äquator. Dort sind tief eingeschnittene Täler mit Steilhängen zu erkennen. Offenbar ist Charons Kruste hier gedehnt worden und riss auf großer Länge ein. Tatsächlich gehören die Klüfte einem riesigen Spaltensystem an, das sich entlang des Äquators über mindestens 1800 Kilometer erstreckt und bis zu 7,5 Kilometer tief ist.
Charons Kruste besteht hauptsächlich aus Wassereis. Forscher nehmen an, dass sie sich in der Frühzeit des Monds erwärmte – zum einen durch den Zerfall radioaktiver Elemente, zum anderen durch thermische Energie, die bei der Entstehung des Himmelskörpers frei wurde. In großer Tiefe schmolz das Eis wahrscheinlich, wobei ein unterirdischer Ozean entstand.
Als Charon später auskühlte und der Ozean gefror, dehnte dieser sich aus und sprengte die Oberfläche des Monds. Das ließ wohl die gewaltigen Spalten entstehen, die den Himmelskörper heute prägen.
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