Ozeanologie: Gigantische Wellen unter Wasser
In der Luzonstraße zwischen Taiwan und den Philippinen entstehen hunderte Meter hohe und hunderte Kilometer breite Wellen unter der Meeresoberfläche. Dabei handelt es sich um "interne" Wellen, die sich entlang von inneren Dichtestufen in Gewässern fortpflanzen. In der Luzonstraße bilden sie sich infolge der Gezeiten, die riesige Wassermassen über zwei unterseeische Berggrate bewegen. Kaltes, schweres Wasser aus der Tiefe wird über den ersten Grat gedrückt, sinkt dahinter zurück nach unten und steigt am zweiten Grat wieder auf, um hinter ihm erneut abzustürzen. Diese großräumige Bewegung erzeugt gewaltige Schwerewellen unter der Oberfläche.
Die Riesenwellen wandern durch das Südchinesische Meer zum asiatischen Festland und brechen am Kontinentalschelf. Dabei entstehen Turbulenzen, die warmes und kaltes Wasser verwirbeln und Nährstoffe aus der Tiefe in lichtdurchflutete Zonen befördern, wo sie etwa Korallenriffe nähren.
Die Entstehung und Fortpflanzung dieser Schwerewellen haben Matthew Alford von der University of California San Diego (USA) und sein Team mit unterschiedlichen Messmethoden untersucht. Sie erfassten Dichten und Strömungsgeschwindigkeiten im Meerwasser mit Hilfe von Satellitendaten, autonomen Unterwasserfahrzeugen sowie mit verankerten und schiffsgestützten Messinstrumenten.
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