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Geheime Kulte der Antike: Demeter und Kore: Glückseligkeit durch Gottesnähe
Der älteste Mysterienkult entstand in Eleusis unweit von Athen. Wer sich dort in die Geheimnisse der Getreidegöttin Demeter und ihrer Tochter Kore einweihen ließ, hoffte auf persönlichen Wohlstand zu Lebzeiten – und ein sorgloses Leben nach dem Tod.
"Geh nach Attika und schau dir dort die Nächte der Großen Mysterien der Demeter an", rät Krinagoras von Mytilene im 1. Jahrhundert v. Chr. "Diese Weihen erlösen dich Zeit deines Lebens von Leid und werden später dein Herz im Totenreich sorglos stimmen." Die Worte des Dichters mögen zunächst überraschen. Dass der Kult einer griechischen Göttin seelische Ausgeglichenheit und Seligkeit im Jenseits versprach, scheint unserer gängigen Vorstellung von den antiken Göttern zu widersprechen: Zettelten diese doch Kriege an, verführten Sterbliche und lenkten die Geschicke der Menschen nicht immer zum Besten. In der religiösen Praxis allerdings standen solche mythischen Erzählungen nicht unbedingt im Vordergrund. Wer etwa ein Heiligtum der Hera besuchte, betete vermutlich nicht zur eifersüchtigen Gattin des Zeus, sondern zu einer Göttin, die das Gelingen von Hochzeiten und das Wohlergehen der Familie garantierte.
In der Realität war die griechische Religion ein schillerndes Gebilde, das dem Bedürfnis der Menschen Rechnung trug, die Welt durch das Wirken übermenschlicher Mächte zu erklären und das Geschick der Stadt oder der eigenen Familie durch Opfer und Gebet günstig zu stimmen ...
In der Realität war die griechische Religion ein schillerndes Gebilde, das dem Bedürfnis der Menschen Rechnung trug, die Welt durch das Wirken übermenschlicher Mächte zu erklären und das Geschick der Stadt oder der eigenen Familie durch Opfer und Gebet günstig zu stimmen ...
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