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Suchttherapie: "Angehörige sollten Konsequenzen ziehen"

Die Psychosomatische Klinik der Mainzer Universitätsmedizin bietet seit 2008 Therapiegruppen für Glücksspielsüchtige an. Der psychologische Ambulanzleiter Klaus Wölfling erläutert, wie er den Betroffenen hilft.
Klaus Wölfling

Herr Doktor Wölfling, was kennzeichnet den typischen Patienten mit Glücksspielsucht?

Er ist männlich, 35 bis 45 Jahre alt und hat ­zwischen 5000 und 50 000 Euro Schulden. Die meis­ten Patienten sind süchtig nach Spiel­automaten, an zweiter und dritter Stelle stehen Internetglücksspiele und klassische Sportwetten. Es gibt auch Mischformen, doch die Betroffenen haben in der Regel eine bevorzugte Spielform. Typischerweise suchen sie erst dann Hilfe, wenn ernste Konsequenzen drohen – ein Verlust des Partners oder des Arbeitsplatzes beispielsweise. Die meisten spielen seit fünf bis zehn Jahren. Es gibt auch Quartalsspieler, die "nur" alle paar Monate ihr gesamtes Geld verspielen.

Und was charakterisiert die Persönlichkeit der Patienten?

Typisch sind eine mangelnde Impulskontrolle und narzisstische Persönlichkeitszüge. Antiso­ziale Patienten gibt es ebenfalls, aber sie gehen selten in Therapie und tauchen deshalb auch in der Forschung seltener auf. Sie spielen eher il­legale Glücksspiele wie Pokerturniere in Hinterzimmern ...

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  • Quelle

Duven, E. et al.: Problematisches Glücksspielverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz. Broschüre der Universitätsmedizin Mainz 2012

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