Springers Einwürfe: Göttliche Hüter der Moral
Wer religiös erzogen wurde, der weiß noch gut, wie einschüchternd die Vorstellung einer übernatürlichen Beobachtungsinstanz wirkt, die Missetaten auch dann zu bestrafen droht, wenn man sie hinter dem Rücken irdischer Aufsichtspersonen begeht. So erscheint die Annahme ganz plausibel, dass im Lauf der Menschheitsgeschichte größere Gesellschaften durch die Fiktion einer allwissenden Moralinstanz entstehen konnten, die asoziales Verhalten verbot. Ohne strafende Götter, so die Vermutung, wären die frühen Kulturen, in denen ja nicht mehr nur enge Verwandte und Bekannte zusammenlebten, rasch an der mangelnden Kooperation von Egoisten und Trittbrettfahrern zu Grunde gegangen. Für die These sprechen psychologische Experimente, die erforschen, wie sich Sozialverhalten in Gruppen zu entwickeln vermag …
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