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Archäologie: Grabschatz eines Skythenfürsten entdeckt



Als das deutsch-russische Archäologen-Team Anfang Juli die letzte Schicht Lärchenholz-Balken über dem Grab in der Hochebene von Arzan in Sibirien wegräumte, bot sich ein atemberaubender Anblick: Da lagen zwei menschliche Skelette mit rund 6000 wertvollen Grabbeigaben – goldene Panterfiguren zum Kleiderschmuck, Schuhe, ein Köcher, vergoldete Pfeilspitzen, unzählige Perlen und ein fast drei Kilogramm schwerer Halsreif mit Tierornamenten. Die Archäologen halten die Toten für ein skythisches Fürstenehepaar, das vor über 5000 Jahren lebte. Es handle sich um das reichste Grab dieser Volksgruppe, das bisher östlich des Urals entdeckt wurde, sagte Hermann Parzinger vom Deutschen Archäologischen Institut, der bei der Graböffnung zugegen war. Die Forscher sind vor allem vom Stil der Kunstgegenstände begeistert. Fundstücke aus skythischen Gräbern in der Ukraine waren bislang immer griechisch beeinflusst. In diesem Fall handelt es sich nach dem ersten Eindruck um einen rein skythischen Stil, in dem Tiermotive dominieren. Obwohl Frauen in der Gesellschaft der Skythen einflussreiche Positionen inne-hatten, war das Schicksal der Fürstengattin von Arzan mit dem ihres Mannes verknüpft: Sie wurde sehr wahrscheinlich geopfert, als er starb.

Aus: Spektrum der Wissenschaft 10 / 2001, Seite 24
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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