Neurone: Graue Zellen aktiver als gedacht
Wenn Nervenzellen kommunizieren, schien die Aufgabenverteilung bislang klar: Der Zellkörper erzeugt die elektrischen Impulse, Aktionspotenziale genannt, das Axon leitet sie weiter, und an den Dendriten treffen die Signale anderer Neurone ein. Wie nun eine Arbeitsgruppe um Jason Moore von der University of California in Los Angeles zeigte, erzeugen Dendriten jedoch auch selbst Aktionspotenziale – womöglich sogar weit öfter als der Zellkörper. So entdeckte das Forscherteam, dass die zuvor nur sporadisch beobachteten Impulse der Zellfortsätze bei frei laufenden Ratten überaus häufig auftreten.
Wie schon länger bekannt war, spiegeln Aktionspotenziale, die vom Zellkörper ausgehen, nur einen Teil der Nervenaktivität wider. In isolierten Neuronen und Hirnpräparaten hatte man festgestellt, dass auch Dendriten solche Signale erzeugen. Diese in lebenden Tieren zu messen, ist jedoch schwierig. Moores Team gelang das mittels so genannter Tetroden. Hierbei müssen Dendriten in den schmalen Spalt zwischen zwei Elektroden geraten. Sollten sich die Ergebnisse erhärten, würde das die Hypothese stützen, wonach neuronale Signale spontan an verschiedenen Stellen der Nervenzelle entstehen können.
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