Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Blick in die Forschung: Kurzberichte: GRAVITY: Das Schwarze Loch im Quasar 3C 273 auf der Waage

Einem internationalen Team gelang die bisher genaueste Messung der Masse des extrem massereichen Schwarzen Lochs im Herzen des Quasars 3C 273. Die Messungen erfolgten mit dem neuen Instrument GRAVITY am Very Large Telescope Interferometer der Europäischen Südsternwarte.
Quasar 3C 273

Ein vielerseits bekanntes Objekt des im Jahr 1959 publizierten dritten Cam­bridge-Katalogs von Radioquellen ist die Quelle 3C 273. Es handelt sich um einen Quasar, also eine Galaxie, in deren Zentrum ein aktives, extrem massereiches Schwarzes Loch für die enorme Leuchtkraft sorgt. Astronomen gelangen nun zwischen Juli 2017 und Mai 2018 die bisher präzisesten Messungen zur Bestimmung der Masse des zentralen Schwarzen Lochs in 3C 273. Ein in­ter­na­tio­na­les Forscherteam um den Garchinger Astronomen Eckhard Sturm vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik nutze dazu das Very Large Telescope Interferometer (VLTI) der Europäischen Südsternwarte und das neue Ins­tru­ment GRAVITY in Chile.

GRAVITY misst Strahlung im nah­in­fra­ro­ten Spektralbereich des K-Bands bei Wellenlängen zwischen 2,0 und 2,4 Mi­kro­meter. Das Instrument bringt das Licht der vier Acht-Meter-Te­le­sko­pe paarweise zur Interferenz. Alternativ lassen sich auch die vier Hilfsteleskope des VLT, die Auxiliary Telescopes, mit ihren
1,8-Meter-Spiegeln verwenden. Das entstehende Interferenzmuster wird spek­tro­sko­pisch aufgespalten und ermöglicht so die simultane Beobachtung von Kon­ti­nuum­s­strahlung und Li­nien­emis­sion oder -absorption. Kontinuumsstrahlung kommt von einem heißen Körper und ist bei jeder Wellenlänge zu sehen, Emissions- oder Ab­sorp­tions­li­nien befinden sich jedoch bei ganz bestimmten Wellenlängen und zeugen von bestimmten chemischen Elementen oder Mole­külen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Schwarze Löcher - Was kommt hinter dem Horizont?

Sie krümmen Lichtstrahlen, zerreißen Sterne oder verschmelzen und setzen dabei riesige Energiemengen frei - doch was jenseits des Ereignishorizonts Schwarzer Löcher passiert, stellt theoretische Physiker noch immer vor große Rätsel. Doch so langsam bringen sie Licht ins Dunkel Schwarzer Löcher.

  • Literaturhinweise

Konitzer, F.: Ein Torus um das Schwarze Loch in der Seyfertgalaxie NGC 1068. In: Sterne und Weltraum 11/2018, S. 16–18

Sturm, E. et al.: Spatially Resolved Ordered Rotation of a Quasar Broad Line Region at Sub-parsec Scale. In: Nature 563, S. 657 –660, 2018

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.