Wikinger (I): Pioniere in einer unwirtlichen Welt
Um das Jahr 985 waren die ersten Siedler von Island nach Grönland aufgebrochen, doch selbst zur Glanzzeit lebten auf der riesigen Insel nur etwa 3000 Menschen. Während die Isländer allen Herausforderungen bis in die heutige Zeit widerstanden, verfielen Grönlands Siedlungen im 15. Jahrhundert. Eine Übernutzung der beschränkten natürlichen Ressourcen sei der Grund gewesen, lautet eine gängige Theorie. Bedrängt von wachsenden Inlandgletschern und Meereis habe man in der Kleinen Eiszeit aufgeben müssen, ist eine zweite. In den letzten Jahren mehren sich aber die Indizien für eine weit komplexere Erklärung.
Am Anfang, so erzählen es isländische Sagas, standen Gewalt und Tod. Thorvald Asvaldsson, ein norwegischer Großbauer, und sein Sohn Erik wurden des Totschlags beschuldigt und nach Island verbannt. Doch Erik blieb jähzornig und gewaltbereit. Nicht allein seine Haarfarbe, sondern auch das Blut an seinen Händen soll ihm den Beinamen »der Rote« eingebracht haben. Im Streit tötete er erneut, und die Versammlung der freien Männer, das Thing, verurteilte ihn zu drei Jahren Verbannung. Da die Sippen seiner Opfer auf Blutrache sannen, rüstete Erik ein Schiff aus und folgte früheren Berichten über eine unbekannte Insel, die abseits der üblichen Route nach Norwegen liegen sollte ...
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