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Vertrauen: Großzügige Menschen sind erfolgreicher
Mathematische Modelle enthüllen, wie sich bestimmte Verhaltensmuster – etwa Vertrauen, Nachsicht oder unsere soziale Intelligenz – evolutionär entwickelt haben könnten.
Als ich noch an der University of Oxford tätig war, gab mir mein Kollege, der Biologe Robert May, einen guten Rat: "Man verliert nie, weil man zu großzügig war." Das beeindruckte mich, weil ich wusste, dass Robert ein Siegertyp ist. Ein Spiel zu gewinnen ist für ihn das Wichtigste. Er hat intensiver über Gewinnen und Verlieren nachgedacht als irgendjemand sonst, den ich kenne. Seine Frau sagte einmal: "Wenn er mit dem Hund spielt, dann spielt er, um zu gewinnen." Zu der Zeit war Robert nicht nur mein persönlicher Ratgeber, sondern auch Berater der britischen Regierung. Einige Jahre später wurde er Präsident der Royal Society, erhielt den Titel des Lord May of Oxford und andere Auszeichnungen. Ein mathematisches Modell, das menschliches Verhalten analysiert, bestätigt Mays These von der Großzügigkeit. In Spielen, die auf menschlicher Interaktion beruhen, ist sie prägendes Merkmal von Gewinnstrategien. Diese Strategien decken sich mit vielen Entscheidungen, die Leute im täglichen Leben treffen – und werfen ein Licht darauf, wie unsere außergewöhnlich kooperative Lebensweise evolutionär entstanden sein könnte. In der Evolution unterscheiden Biologen zwei Wirkkräfte: Mutation und Selektion. Ich möchte hier noch eine dritte Qualität hinzufügen: Kooperation mit anderen. Sie entsteht, wenn eine Person einen Preis bezahlt, damit ein anderer...
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