Mensch-Tier-Beziehung: Haarige Ko-Therapeuten
Hunde sind treue Gefährten des Menschen - und immer häufiger assistieren sie auch in der Psychotherapie. Ein Team um den Verhaltensforscher Kurt Kotrschal von der Universität Wien fand heraus: In Gegenwart der Vierbeiner gewinnen vor allem verschlossene Kinder leichter Vertrauen.
Eines Tages kam es in der Praxis des Kinderpsychologen Boris Levinson zu einer überraschenden Begegnung: Einer seiner Patienten – ein neunjähriger, extrem verschlossener Junge, der mit niemandem sprach – war zu früh zum Termin erschienen und traf in Levinsons Praxis dessen Hund Jingles. Sofort begann der Junge enthusiastisch mit dem Tier zu reden und zeigte sich auch im Verlauf der folgenden Sitzung ungewohnt offen und vertrauensvoll. Der Therapeut nahm den Golden Retriever von da an häufiger mit zur Arbeit. In seiner Publikation "Pet-oriented child psychology" von 1969 berichtet er von der verblüffenden Wirkung des Tiers auf seine jungen Klienten.
Ähnliche Berichte gab es schon vor Levinson. So soll Sigmund Freud seine Chow-Chow-Dame Jofie regelmäßig in Therapiesitzungen mitgenommen haben. Wie er feststellte, wirkte die Anwesenheit des Hundes beruhigend auf seine Patienten.
Dass Menschen emotionale Beziehungen zu Tieren aufnehmen, ist der Evolution geschuldet: Weil unsere Stammesgeschichte kontinuierlich und nicht etwa sprunghaft verlief, teilen wir nicht nur physiologische und kognitive Mechanismen mit Hund und Katz, sondern auch Hirnstrukturen für soziales Verhalten. Außerdem sind Menschen auf Grund ihres langen Jäger-und-Sammler-Daseins "biophil". Mit diesem Begriff bezeichnete der US-amerikanische Biologe Edward Osborne Wilson bereits in den 1980er Jahren die Neigung des Homo sapiens, mit Tieren zusammenzuleben und ein beinahe instinktives Interesse an der Natur zu zeigen. Wie der Zoologe James Serpell etwa zur selben Zeit vermutete, können Tiere als "Türöffner" zum Unbewussten des Menschen und seinen Emotionen dienen ...
Ähnliche Berichte gab es schon vor Levinson. So soll Sigmund Freud seine Chow-Chow-Dame Jofie regelmäßig in Therapiesitzungen mitgenommen haben. Wie er feststellte, wirkte die Anwesenheit des Hundes beruhigend auf seine Patienten.
Dass Menschen emotionale Beziehungen zu Tieren aufnehmen, ist der Evolution geschuldet: Weil unsere Stammesgeschichte kontinuierlich und nicht etwa sprunghaft verlief, teilen wir nicht nur physiologische und kognitive Mechanismen mit Hund und Katz, sondern auch Hirnstrukturen für soziales Verhalten. Außerdem sind Menschen auf Grund ihres langen Jäger-und-Sammler-Daseins "biophil". Mit diesem Begriff bezeichnete der US-amerikanische Biologe Edward Osborne Wilson bereits in den 1980er Jahren die Neigung des Homo sapiens, mit Tieren zusammenzuleben und ein beinahe instinktives Interesse an der Natur zu zeigen. Wie der Zoologe James Serpell etwa zur selben Zeit vermutete, können Tiere als "Türöffner" zum Unbewussten des Menschen und seinen Emotionen dienen ...
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