Heimweh: Ach, wie schön wär's jetzt daheim
Auf Ferienfahrten zeigt sich Heimweh meist abends. Da kullern Kindern dicke Tränen über die Wangen, ziehen sich sonst fidele Jungen und Mädchen zurück, einige haben plötzlich Bauchschmerzen. 94 Prozent aller Kinder, die in ein Ferienlager verreisen, vermissen mindestens an einem Tag ihr Zuhause, so eine US-amerikanische Erhebung. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob ein Kind bisher noch nie oder schon mehrmals von den Eltern getrennt war.
Auch Jugendliche und Erwachsene sind nicht vor Heimweh gefeit. Etwa jeder zweite junge Mensch, der zum Studieren in eine andere Stadt zieht, sehnt sich in den ersten Wochen zurück ins alte Nest. Viele Matrosen und Soldaten berichten ebenso, dass sie ihr Zuhause mitunter schmerzlich vermissen. Selbst im Urlaub überkommt manch einen die Sehnsucht nach dem Altbekannten.
"Heimweh ist etwas zutiefst Menschliches. Wenn wir unsere gewohnte Umgebung verlassen, geht es fast jedem so, dass er sein Zuhause herbeisehnt", sagt Wilfried Schumann, Leiter der Psychosozialen Beratungsstelle des Studentenwerks an der Universität Oldenburg. Zu Semesterbeginn laufen bei ihm regelmäßig Studierende auf. "Wer aus seinem Heimatort wegzieht, verlässt seinen bisherigen Bezugsrahmen", erklärt er. Diese persönliche Krise müssen die jungen Menschen erst einmal meistern ...
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