Lebensmittelverarbeitung: Heiße Ware, gute Ware
Schön braun sollen sie sein und gut duften, deshalb werden Kaffeebohnen durch Heißluft geröstet; die gewünschten Aromastoffe entstehen vermutlich jenseits von etwa 180 Grad Celsius. Da sich aber die Chargen beispielsweise in ihrer Feuchte unterscheiden, stellen Großproduzenten ihre Anlagen anhand von Proberöstungen ein, ein Fachmann beurteilt dazu Farbe und Größe der Bohnen.
Wissenschaftler eines französischen Forschungsverbundes für Lebensmittelverarbeitung in Massy bei Paris versuchen den Röstprozess nun zu automatisieren. Aus Videobildern bestimmten sie beispielsweise die Helligkeit der Bohnenoberfläche als Index der Farbveränderung. Des Weiteren entwickelten sie ein physikalisches Modell, das Lufttemperatur und verstrichene Zeit mit der – normalerweise nicht zugänglichen – inneren Temperatur der Bohnen in Beziehung setzt. Die Forscher trainierten zudem ein neuronales Netz, aus diesen Daten die Helligkeit korrekt zu bestimmen. Letztlich soll der Röstprozess anhand von Farbton-, Größen- und/oder Lufttemperaturmessungen von einer Automatik optimiert werden.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 12 / 2001, Seite 83
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