Blickfang: Herzstück des Erinnerns
Lange Zeit gingen Forscher davon aus, dass für die Hirnaktivität fast ausschließlich Nervenzellen verantwortlich seien. Dabei verbergen sich in unserem Gehirn noch allerlei andere Komponenten, die entscheidend für Denken, Fühlen und Handeln sind. Zu diesen unterschätzten Bausteinen gehören so genannte perineuronale Netze: Zucker-Protein-Komplexe, die bestimmte Zellkörper, Dendriten und Synapsen im zentralen Nervensystem umgeben. Diese Netze sind an der Entwicklung neuronaler Aktivität, der Signalübertragung und vermutlich auch der Regeneration von Nervenzellen beteiligt.
Ein Team um die Neurowissenschaftlerin Barbara Sorg von der Washington State University in Vancouver untersuchte unter anderem, welche Rolle solche Komplexe bei Lern- und Gedächtnisprozessen spielen. Dabei entstand die obige Aufnahme eines perineuronalen Netzes (pink), das Neurone im Kleinhirn einer Maus (blau) umspannt. Die Forscher glauben, dass die Geflechte die Fähigkeit von Synapsen, sich abhängig vom Grad der Nutzung zu verändern und neu anzuordnen, einschränken. Perineuronale Netze erhalten auf diese Weise vermutlich bestehende Verbindungen zwischen Nervenzellen aufrecht – und ermöglichen so, dass das Gehirn Erinnerungen lang anhaltend speichert.
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