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Hier wohnt das Glück

Prostitution war eine Normalität des römischen Alltags. Die pompejanischen Bordelle erzählen davon.
»Lustgewinn« überschrieb die Süddeutsche Zeitung im Oktober 2004 einen Artikel im Feuilleton, der von einem pompejanischen Bordell handelte. Für die Ohren der professionellen Führer, die Tag für Tag Touristengruppen durch die Ausgrabungen Pompejis schleusen, war dies eine bittere Nachricht – denn sie mussten ein Jahr lang auf das Highlight ihrer Tour verzichten. Das so genannte Lupanar des Africanus wurde über ein Jahr lang aufwändig restauriert. Die Kosten beliefen sich auf insgesamt 200000 Euro.

Ein teures Vergnügen, mag mancher Skeptiker denken, zumal ganze Viertel der ausgegrabenen Vesuvstadt durch Wind, Wetter und Touristen dem Verfall ausgesetzt sind. Muss da ausgerechnet in ein Freudenhaus so viel investiert werden? Die zuständige Soprintendenza wird dem entgegenhalten können, dass das Haus mit der wissenschaftlichen Bezeichnung VII 12, 18–20 (7. Stadtregion, 12. Block, Hauseingänge 18–20) einer der Stars in Pompejis Sightseeingprogramm ist. Und das nicht nur, weil die Fremdenverkehrsbranche im Zeitalter des Massentourismus es dazu gemacht hat und die Besucher verlässlich darauf reagieren – raunend, feixend, aufgekratzt oder verlegen. Vielmehr ist das Haus auch ein kulturgeschichtliches Unikat: Es ist das einzige wirklich zweifelsfrei identifizierbare Bordell der Antike.

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