Astronomie und Praxis: Orte des Wissens: Himmelsbeobachtung über den Dächern von Prag
Prags grüne Lunge ist der Laurenziberg, der sich am Westufer der Moldau bis in eine Höhe von rund 300 Metern über der Altstadt erhebt. Auf dem Berg, der auf Tschechisch Petrín heißt, ließ Kaiser Karl IV. um das Jahr 1360 eine gewaltige Festungsmauer errichten, die im Volksmund Hungermauer genannt wird, und von der immer noch beachtliche Relikte vorhanden sind.
Als die im Jahr 1917 gegründete Tschechische Astronomische Gesellschaft und der Magistrat der Stadt Prag den Bau einer Sternwarte beschlossen, wählte der damit beauftragte Architekt Václav Veselík die Überreste eines Festungsturms der Hungermauer als Fundament für den Hauptturm der künftigen Sternwarte, der nun gleichsam ihre Keimzelle bildete. Seine Kuppel war mit einem Kometensucher von Zeiss ausgestattet – einem lichtstarken Linsenteleskop mit rund 20 Zentimeter Objektivdurchmesser. Nach und nach entstanden weitere Gebäudeteile, die unter anderem Büros, eine Bücherei und einen Vortragsraum umfassten. Zwei weitere Kuppeln für größere Teleskope kamen später hinzu ...
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