Astronomie und Praxis: Orte des Wissens: Himmelsforschung im hohen Norden – die Sternwarten von Helsinki
Am Abend des 4. September 1827 hatte Friedrich Wilhelm August Argelander an der Universitäts-Sternwarte im finnischen Åbo soeben einige hellere Sterne im Sternbild Adler vermessen, als er diese Arbeit jäh abbrechen musste. Im Protokoll vermerkte er dazu handschriftlich: "Hier wurden die Beobachtungen durch eine grässliche Feuersbrunst unterbrochen, die Åbo in Asche legte".
Und in einem Brief an seinen Freund Wilhelm Struve berichtete er nach Dorpat: "Das Observatorium aber steht Gottlob unversehrt, obgleich es manchmal in nicht unbedeutender Gefahr war; die Hitze war hier furchtbar, die Fenster so heiß, daß man kaum die Hand daran halten konnte, und das Dach mit kleinern und größern Kohlen übersät; doch da ich immer alles Holzwerk naß erhielt, so zündete es nicht." Damit schlug gleichsam die Geburtsstunde der neuen Sternwarte in Helsingfors: Denn als Folge des verheerenden Stadtbrands wurde die Universität mit all ihren Einrichtungen von Åbo in Finnlands Hauptstadt verlegt.
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