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Selbstwahrnehmung: Signale des Herzens

Was hat unser Selbstgefühl mit dem ­Herzschlag zu tun? Womöglich mehr, als wir gemeinhin annehmen!
Eine grafische Darstellung des Herzens und des Kreislaufsystems.

Wie entsteht aus einem Haufen Nervenzellen ein Gefühl für das eigene Ich? Wissenschaftler wie der portugiesische Neurologe António Damásio betrachten als Grundlage für diese Selbstwahrnehmung ein bestimmtes Netzwerk des Gehirns, das ununterbrochen die inneren Organe des Körpers überwacht. Falls sie damit richtigliegen, dann sollte sich das Netzwerk ­regen, sobald wir unsere Gedanken verstärkt auf uns selbst richten. "Der Lärm stört mich" beträfe mich beispielsweise mehr als der Gedanke "Es ist laut".

Erste experimentelle Belege für diese These stellte 2016 eine französische Arbeitsgruppe vor. Wie Mariana Babo-Rebelo, Craig Richter und Catherine Tallon-Baudry vom Laboratoire de Neurosciences Cognitives der École Normale Supérieure in Paris berichten, drehen sich unsere spontanen Gedanken umso mehr um uns selbst, je stärker das Gehirn auf eine bestimmte Körperfunktion reagiert: den Herzschlag. Das Gehirn empfängt freilich nicht nur Signale vom Herzen, sondern von sämtlichen inneren Organen. So registriert es unaufhörlich die Konzentration zahlreicher chemischer Komponenten in unserem Magen-Darm-Trakt. All diese wahrgenommenen inneren Parameter bilden vermutlich die Grundlage für den Eindruck von Kontinuität in unserem Selbstgefühl.

Die rhythmisch auftretenden Herzschläge lassen sich leicht mit messbaren Hirnaktivitäten korrelieren ...

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  • Quellen

Babo-Rebelo, M. et al.: Neural Responses to Heartbeats in the Default Network Encode the Self in Spontaneous Thoughts. In: Journal of Neuroscience 36, S.7829-7840, 2016

Babo-Rebelo, M. et al: Is the Cardiac Monitoring Function Related to the Self in Both the Default Network and Right Anterior Insula?In: Philosophical Transactions B, 371, 20160004, 2016

Park, H.-D. et al.: Spontaneous Fluctuations in Neural Responses to Heartbeats Predict Visual Detection. In: Nature Neuroscience 17, S. 612-618, 2014

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