Kartierung: Jobverteilung im Gehirn
Während Sie diesen Artikel lesen, ist Ihr Gehirn mit einer Vielzahl an Aufgaben beschäftigt: Sie überfliegen den Titel, sehen sich vielleicht das große Bild auf der rechten Seite an und überlegen womöglich, ob Sie Ihre Lektüre fortsetzen oder sich doch lieber einen Kaffee holen sollen. Auch wenn Sie sonstige Aktivitäten planen, regt das eine Kaskade von mentalen Abläufen an. Als Neurowissenschaftler versuchen wir herauszufinden, welche Bereiche unseres Gehirns diese Gedanken und Absichten hervorbringen.
Inzwischen gilt es als gesichert, dass unser Denkorgan in räumlichen Arealen organisiert ist, die in mehr oder weniger großen Netzwerken zusammenarbeiten. Dennoch wissen wir noch immer nicht genau, wie die einzelnen Regionen jeweils zu unserem Verhalten beitragen.
In den letzten Jahrzehnten nutzten Hirnforscher ganz unterschiedliche Ansätze, um das herauszufinden. Einer davon ist die Literaturrecherche: Da ein einziges Team niemals die Funktionen aller Hirnareale experimentell untersuchen kann, sucht es sich zunächst einmal sämtliche Informationen mühsam aus wissenschaftlichen Publikationen zusammen. So durchstöbern die Forscher die Fachzeitschriften etwa danach, was andere Gruppen bereits über den Hippocampus herausgefunden haben.
Diese tief im Gehirn liegende Struktur wird oft schlicht Gedächtniszentrum genannt. Doch die Suche in den Veröffentlichungen ergibt ein deutlich vielfältigeres Aufgabengebiet. Es tauchen Begriffe auf wie autobiografisches Gedächtnis, explizites Gedächtnis, kontextuelles Gedächtnis, Codierung, Emotionen, räumliche Navigation, kreatives Denken und so weiter ...
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