Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Depression: Hirnscan verrät die beste Therapie

Medikamente oder Psychotherapie? Ein Hirnsignal verrät laut US-Forschern, von welchem Behandlungsansatz Patienten mit Depression individuell am meisten profitieren. Die Wissenschaftler um Helen Mayberg von der Emory University in Atlanta rekrutierten 122 Patienten mit einer schweren Depression, die noch keine Therapie erhalten hatten. Per Zufall erhielten die Probanden entweder eine zwölfwöchige Behandlung mit einem Antidepressivum oder eine ebenso lang andauernde kognitive Verhaltenstherapie. Zuvor untersuchten die Forscher das Gehirn der Probanden mit funktioneller Magnetresonanztomografie.

Dabei entdeckten sie, dass bestimmte Aktivitätsmuster in einem Netzwerk, das unter anderem für die Verarbeitung von Emotionen verantwortlich ist, mit dem Erfolg der Therapie zusammenhingen: Teilnehmer, bei denen die verschiedenen Areale dieses Netzwerks im Ruhezustand besonders gut zusammenarbeiteten, profitierten eher von einer Verhaltens­therapie als von Antidepressiva. Wiesen Probanden dagegen keine ausgeprägte neuronale Kooperation in dem Netzwerk auf, sprachen sie besser auf Medikamente an als auf Psychotherapie.

Das Hirnsignal kündigte den Erfolg oder Misserfolg der Therapie dabei zuverlässiger an als andere Faktoren wie Alter und Geschlecht der Probanden. Auch die Frage, welche Behandlungsmethode die Patienten persönlich bevorzugten, spielte keine Rolle.

  • Quellen
Am. J. Psychiatry 10.1176/appi.ajp.2016.16050518, 2017

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.