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Krebstherapie: Hirntumoren ausschallen



Wirklich sicher lassen sich Gehirntumoren nur chirurgisch nach Öffnung des Schädels entfernen – eine schwierige Operation mit dem Risiko dauerhafter Behinderungen. Nun bietet sich eine aussichtsreiche Alternative: Gebündelter Ultraschall könnte die Geschwulst im Kopf durch Überwärmung zerstören. Bisher vereitelte der Schädelknochen diese Möglichkeit, da er die akustischen Wellen sehr unregelmäßig streut und sich selbst erhitzt. Gegen Überhitzung hilft eine Art Helm mit vielen separaten Ultraschallquellen, der die Energie über die Schädeloberfläche verteilt und so eine lokale Konzentration von Wärme im Knochen vermeidet. Zudem haben Greg Clement und Kullervo Hynynen von der Harvard Medical School in Boston nun einen Algorithmus entwickelt, der auch berechnet, wie die lokale Dicke, Dichte und Orientierung des Schädelknochens den Weg der Ultraschallwellen beeinflussen. Er kann die Intensität der einzelnen Schallquellen im Helm so steuern, dass die Wellen millimetergenau am gewünschten Ort fokussiert werden. Die Forscher testeten ihre Methode erfolgreich an wassergefüllten Totenschädeln, in denen sie mit Hydrofonen die Verteilung der Schallenergie maßen. (Physics in Medicine and Biology, Bd. 47, S. 1219)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 6 / 2002, Seite 50
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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