Klassische Philologie: Homer gehört nicht nur den Humanisten
Wer "Ilias" und "Odyssee" auf den Ursprung abendländischen Gedankenguts reduziert, erfasst die archaische und bildhafte Sprache Homers nur unvollkommen.
Thomas Szlezák, emeritierter Professor für Klassische Philologie in Tübingen, ist ein exzellenter Homer-Kenner. In seinem neuen Buch bietet er vielfältige und aufschlussreiche Einblicke in die philologische Forschung, die sich mit den klassischen altgriechischen Großepen "Ilias" und "Odyssee" befasst.
Man muss allerdings beachten, dass Szlezák zu seinem Thema recht konservative Ansichten vertritt. So geht er von der Überzeugung aus, dass das Abendland die bisher höchste geistige Entwicklungsstufe der Menschheitsgeschichte erreicht habe, und versteht Homer als einen Schöpfer und Vermittler dieser abendländischen Werte: etwa der individuellen Persönlichkeit, der geistigen Freiheit und der aufgeklärten Vernünftigkeit. ...
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