Anthropologie: Homo Sapiens älter als gedacht?
Wissenschaftler um Jean-Jacques Hublin vom Max-Planck-Institut (MPI) für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben womöglich die ältesten Fossilien unserer Art gefunden: Sie bescheinigen den Funden ein Alter von etwa 315 000 Jahren – damit könnte Homo sapiens gut 100 000 Jahre älter sein als gedacht. Auch der Fundort ist eine Überraschung: Die Fossilien stammen aus Jebel Irhoud, einer Höhlenfundstelle in Marokko.
Bislang hatten die meisten Forscher die Ursprünge des modernen Menschen eher in Ostafrika vermutet. Das Team hat fossile Knochen aus einer Schicht untersucht, die Überreste von mindestens fünf Individuen sowie Reste von Steinwerkzeugen enthält. Zu den menschlichen Relikten gehören Schädel- und Kieferfragmente sowie Zähne. Diese ordneten die Wissenschaftler bereits vom Aussehen her dem Homo sapiens zu: Das Gesicht der Individuen sei kleiner und ihre Augenbrauenbögen seien schwächer ausgeprägt gewesen als beim Neandertaler. Außerdem ähnelten die Zähne mehr den unseren als denen anderer Homininen. Nur die längliche Schädelform ließ sich auch einer älteren Spezies zuordnen ...
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