HUBBLE beobachtet die Entstehung einer Galaxie
Wie entsteht eine Galaxie? Astrophysiker vermuten, dass sich in der Frühzeit des Universums zunächst kleine Sternsysteme bildeten, die dann zu größeren Galaxien verschmolzen – in einer Art hierarchischem Entstehungsprozess. Das Weltraumteleskop HUBBLE beobachtete nun genau einen solchen Vorgang. Die Radiogalaxie MRC 1138-262 – wegen ihres Aussehens auch Spinnennetz-Galaxie genannt – ist von Dutzenden kleiner Begleitsysteme umgeben, in denen sich zahlreiche neue Sterne bilden. Diese Sternentstehung wird durch Gravitationswechselwirkungen der Minigalaxien ausgelöst: Kommen sich die klumpenförmig erscheinenden Sternsysteme sehr nahe, wird ihr Inventar an Gas so heftig durcheinandergewirbelt, dass sich lokale Verdichtungen bilden, die als Keimzellen für neue Sterne und Sternhaufen fungieren. Gaswolken und Sterne der kollidierenden Systeme vermischen sich derart, dass schließlich eine zusammenhängende größere Galaxie entsteht. Die Spinnennetz-Galaxie im Sternbild Wasserschlange gehört zu den massereichsten Galaxien, die wir kennen. Da ihr Licht 10,6 Milliarden Jahre lang unterwegs war, bevor es die Erde erreichte, sehen wir die Galaxie in einem Zustand, als das Universum erst drei Milliarden Jahre alt war.
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