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Hypnose und Gehirn: Ein Zustand wie kein anderer

Was bei der Hypnose im Gehirn passiert, gab Forschern lange Zeit Rätsel auf. Mittels bildgebender Verfahren fügen sie heute Puzzleteil für Puzzleteil zusammen. Demnach ist die Trance ein einzigartiger Bewusstseinszustand.
Nur in deinem Kopf
Nur in deinem Kopf | Der Blick ins Gehirn offenbart Forschern, wie es zu den verblüffenden Effekten der Hypnose kommt.

Wie sich eine hypnotische Trance anfühlt, ist schwer zu beschreiben. Die meisten Erfahrungsberichte schildern Eindrücke von stark konzentrierter Aufmerksamkeit. Solche Momen­te erleben wir manchmal spontan, etwa wenn wir ganz »versunken« einer kreativen Tätigkeit nachgehen und alles andere um uns herum vergessen. Hypnotherapeuten führen diesen Zustand dagegen gezielt herbei, um bei ihren Klien­ten bestimmte Beschwerden zu lindern.

Die Trance hat dabei zunächst einmal eine äußerlich sichtbare Wirkung: Die Gesichtsmuskeln des Hypnotisierten entspannen sich, die Augen sind geschlossen oder nur leicht geöffnet, bewegen sich allerdings oft merklich. Je nach den ­Vorstellungsbildern, die während der Hypnose imaginiert werden, und den damit verbundenen Gefühlen können auch vermehrtes Schwitzen, Schlucken oder unwillkürliche Muskelzuckun­gen auftreten.

Trotz der oberflächlichen Ähnlichkeit zum Schlaf hat die Hypnose nicht viel mit ihm gemeinsam: Wie der Psychologe Clark Hull von der Yale University schon Anfang der 1930er Jahre feststellte, bewegen sich die Augen unter den geschlossenen Lidern eines Hypnotisierten langsamer als während des REM-Schlafs. Auch ähnelt das Muster der Hirnströme im Elektroenzephalogramm (EEG) keinem derjenigen, die im Schlaf üblicherweise zu registrieren sind. Vielmehr wechseln sich langsame Alphawellen, wie sie beim entspannten Wachsein auftreten, mit den schnelleren, für erhöhte Konzentration typi­schen Betafrequenzen ab.

Auch mit dem so genannten Leerlaufmodus des Gehirns ist die Hypnose nicht vergleichbar. In der Trance ist die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Erinnerung oder Vorstellung gerichtet, während die Gedanken im "Default Mode", wie Forscher den Zustand des Tagträumens nennen (siehe GuG 9/2010, S. 60), eher ziellos umherschweifen.

Ähnelt die Hypnose dann vielleicht eher der Meditation? ...

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  • Quellen

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Faymonville, M.-E. et al.:Functional Neuroanatomy of the Hypnotic State. In: Journal of Physiology 99, S. 463-469, 2006

Halligan, C. S. et al.:Imaging Hypnotic Paralysis: Implications for Conversion Hysteria. In: Lancet 355, S. 986-987, 2000

Kadosh, R. C. et al.:Induced Cross-Modal Synaesthetic Experience without Abnormal Neural Connections. In: Psychological Science 20, S. 258-265, 2009

Kosslyn, S. M. et al.:Hypnotic Visual Illusion Alters Color Processing in the Brain. In: American Journal of Psychiatry 157, S. 1279-1284, 2000

McGeown, W. et al.:Hypnotic Induction Decreases Default Mode Activity. In: Consciousness and Cognition 18, S. 848-855, 2009

McGeown, W. J. et al.:Suggested Visual Hallucination without Hypnosis Enhances Activity in Visual Areas of the Brain. In: Consciousness and Cogni­tion 21, S. 100 -116, 2012

Raichle, M. E.:The Brain's Dark Energy. In: Science 314, S. 1249-1250, 2006

Rainville, P. et al.:Pain Affect Encoded in Human Anterior Cingulate but not Somatosensory Cortex. In: Science 277, S. 968-971, 1997

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