Hirnentwicklung: In der Jugend verdichtet sich der Kortex
Im Lauf der Jugend wird die Hirnrinde dünner, und das Volumen des Nervengewebes nimmt ab. Gleichzeitig verbessern sich allerdings die kognitiven Fähigkeiten der jungen Leute dramatisch. Wie diese beiden Beobachtungen zusammenpassen, gab Forschern lange Rätsel auf. Nun hat ein Team von der University of Pennsylvania in Philadelphia eine mögliche Erklärung gefunden. Der Neurowissenschaftler Efstathios Gennatas und seine Kollegen konnten mit Hilfe von Hirnscans von mehr als 1000 Probanden im Alter zwischen 8 und 23 Jahren belegen, dass das Hirnvolumen tatsächlich abnimmt. Die graue Substanz der Großhirnrinde wird dafür jedoch dichter. Die äußeren Schichten der Großhirnrinde enthalten jene neuronalen Netzwerke, die unter anderem für höhere geistige Funktionen verantwortlich sind.
Mit ihrem Ergebnis glauben die Forscher auch einen anderen scheinbaren Widerspruch auflösen zu können: Frauen verfügen über die gleiche kognitive Leistungsfähigkeit wie Männer, obwohl ihr Gehirn im Schnitt kleiner ist. Bei den weiblichen Studienteilnehmern fanden die Wissenschaftler ebenfalls eine deutlich dichter gepackte graue Substanz.
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