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Informatik: Neues aus der Supercomputer-Szene

Bis 2020 sollen die Supercomputer eine Trillion Multiplikationen pro Sekunde bewältigen. Um das zu erreichen, müssen die Entwickler allerdings die Energieeffizienz der Rechner dramatisch verbessern. Ein Bericht von der Internationalen Supercomputer-Konferenz 2012.
Supercomputer_Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Wenn sich zweimal im Jahr – im Frühjahr in Deutschland, im Herbst in den USA – die Gemeinde der Fachleute zur Supercomputer – Konferenz (ISC beziehungsweise SC) trifft, dann dient diese Veranstaltung wie jede derartige Konferenz dem Fortgang der Wissenschaft und dem Informationsaustausch zwischen Herstellern und Anwendern von Hochleistungsrechnern. Aber zugleich ist sie ein Ereignis, auf dem im Wettstreit der Nationen die Punkte gezählt werden. Wie bei den Olympischen Spielen verstehen die Beteiligten ihr Abschneiden als eine Frage der nationalen Ehre. An die Stelle des Medaillenspiegels tritt die "TOP500", der Liste der 500 schnellsten Computer der Welt (Kasten S. 95), die seit 1993 regelmäßig zu Beginn der Konferenz veröffentlicht wird.

Lange Zeit führten die USA unangefochten die Liste an, hauptsächlich mit Systemen der Firmen Cray und IBM. Nur ab 2002 konnten das japanische System "Earth Simulator" und sein Nachfolger "Earth Simulator 2" sie für einige Jahre auf die Plätze verweisen, indem sie ein eigentlich als überholt geltendes Bauprinzip auf fantasievolle Weise wiederbelebten: den Vektorrechner (Spektrum der Wissenschaft 9/2002, S. 14, und 7/2003, S. 74).

Mit der Maschine "Roadrunner" durchbrachen die Amerikaner 2008 als Erste die Petaflops-Schranke (Spektrum der Wissenschaft 8/2008, S. 19). Damit schien ihr Vorsprung auf Jahre hinaus gesichert. Welch ein Irrtum! Schon zwei beziehungsweise drei Jahre später gingen das chinesische System "Tianhe-1A" und der japanische "K computer" in Betrieb; und deren Leistung lag deutlich über der des "Roadrunner".

Damit erlebten die Amerikaner nach dem "Earth Simulator" einen zweiten "Computenik-Schock". Entsprechend viel Mühe gaben sie sich, bald wieder die Nase vorn zu haben – mit Erfolg: Die neuen "BlueGene/Q" -Computer von IBM landeten auf den Plätzen 1, 3, 7 und 8 und verdrängten damit ihre fernöstlichen Konkurrenten auf die Ränge 2 und 5.

Auch unterhalb der Spitzenplätze gibt es von einer Ausgabe der Liste bis zur nächsten heftige Bewegung. Der illustre Kreis der ersten 50 verliert alle halbe Jahre mehr als die Hälfte seiner Mitglieder. Und die Helden von gestern sind die Verlierer von übermorgen: Wenn der bisherige Trend sich fortsetzt, wird der nagelneue "Hermit" der Universität Stuttgart (Platz 24), mit ungefähr einem Petaflops der Stolz des Technologielandes Baden;nbsp-Württemberg, in drei Jahren von der Liste verschwunden sein. Erstaunlich, dass sich unter den ersten zehn Listenplätzen überhaupt ein (fast) rein europäisches System behauptet! Die "Curie thin nodes" (Platz 9) stammen von der französischen Firma Bull...

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