Chemische Unterhaltungen: Intelligente Fenster aus Berliner Blau
Energiesparen ist eine wichtige Methode, der weltweiten Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Viel Energie verbraucht zum Beispiel das Heizen oder Kühlen von Gebäuden. Das gilt insbesondere für solche mit modernen, großflächigen Verglasungen, durch die im Sommer das Sonnenlicht fällt und im Winter Wärme nach draußen entweicht. Hier werden heute schon vielfach "intelligente Fensterscheiben" eingesetzt, die sich elektrisch abdunkeln oder aufhellen lassen. Solche "smart windows", wie sie auf Englisch heißen, können die Durchlässigkeit für Sonnenlicht von 77 auf 8 Prozent und für Wärme von 56 auf 6 Prozent verringern. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch eines Gebäudes teils um mehr als 30 Prozent senken.
Grundlage intelligenter Fensterscheiben sind so genannte elektrochrome Materialien, die beim Anlegen einer elektrischen Spannung ihre Farbe ändern. Sie werden auf das Glas aufgetragen. Dieses muss allerdings Strom leiten, was für normales Fensterglas, das im Wesentlichen aus Siliciumdioxid besteht, nicht zutrifft. Deshalb wird es mit transparenten, elektrisch leitenden Oxiden wie Indiumzinnoxid (ITO, nach englisch: indium tin oxide) oder neuerdings fluordotiertem Zinnoxid (FTO) beschichtet, das kostengünstiger und thermisch stabiler ist ...
© Matthias Ducci und Marco Oetken
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