Interview: Apostel der Solarwende

Weber: Davon bin ich überzeugt. Die Solarenergie kommt aber in erster Linie deshalb, weil wir sowieso eine Energiewende brauchen. Das hat mit der Kernenergie nur wenig zu tun, sondern hat vor allem zwei Gründe: Zum einen gibt es momentan zwar noch genug Erdöl, doch die Schere zwischen Bedarf und Förderung geht immer weiter auseinander; fossile Energiequellen können den Bedarf nicht mehr decken. Außerdem wird das Klima durch die CO2-Freisetzung instabil, wir leben sozusagen in einem permanenten künstlichen Vulkanausbruch. Eine Umstellung auf nachhaltige Energiesysteme ist also unabwendbar, und zwar weltweit. Damit schlagen wir beide Fliegen mit einer Klappe.
Sie sind gewissermaßen von Amts wegen ein Verfechter der Sonnenenergie, insbesondere der Fotovoltaik, die an Ihrem Institut maßgeblich entwickelt wurde. Kritiker bemängeln aber, dass gerade die Fotovoltaik die teuerste Form der nachhaltigen Stromerzeugung ist.
Weber: Es stimmt natürlich, dass viele Fördermittel insbesondere aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in die Fotovoltaik geflossen sind. Allerdings ist das auch die Technologie mit dem meisten Potenzial. Das gilt für die Verfügbarkeit von geeigneten Flächen ebenso wie für die technologischen Fortschritte, die gerade in den Labors heranreifen und noch große Verbesserungen beim Wirkungsgrad versprechen. Die beeindruckende bisherige Lernkurve bezeugt das...
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