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Interview: Die Vermessung der Arktis

Am 20. September startet eine einzigartige Expedition: Ein Jahr lang wird das Forschungsschiff »Polarstern«, im Eis eingefroren, über den Nordpol driften. Expeditionsleiter ­Markus Rex erläutert, auf welche Erkenntnisse er hofft.
Das deutsche Forschungsschiff Polarstern in der zentralen Arktis

Herr Professor Rex, Sie starten zu einer ganz besonderen Expedition: In einem Eisbrecher lassen Sie sich mit der Transpolardrift von Sibirien über den Nordpol bis nach Grönland treiben. Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Wir wollen zum ersten Mal ganzjährig mit einem modernen Eisbrecher Forschung in der Zentralarktis betreiben: jenseits von 80 Grad Nord, lange auch in direkter Umgebung des Nordpols. Da das Eis im Winter zu dick ist, kommen wir zu dieser Jahreszeit auch mit den besten Forschungseisbrechern nicht an diese Orte. Daher starten wir bereits am 20. September in Tromsø, fahren dann im offenen Wasser entlang der sibirischen Küste, bis wir auf etwa 130 Grad Ost Kurs nach Norden aufnehmen. Dort brechen wir durch das im Sommer recht dünne Meereis durch. Mit unserem deutschen Forschungseisbrecher, der »Polarstern«, und unterstützt durch den russischen Eisbrecher »Akademik Fedorov« können wir eine Breite von etwa 85 Grad Nord erreichen. Hier schalten wir die Maschinen in den Leerlauf und lassen uns ins Eis einfrieren. Die »Akademik Fedorov« fährt dann zurück, und die natürliche Drift des Eises trägt uns am Nordpol vorbei, und zwar von der sibirischen Seite der Arktis über den Nordpol in Richtung Grönland, so dass wir etwa ein Jahr später in der Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen wieder herauskommen …

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