Transplantationsmedizin: Lebende Ersatzteillager für menschliche Organe
Eine Organtransplantation kann einen lebensbedrohlich erkrankten Menschen vor dem Tod bewahren und seine Lebensqualität deutlich steigern. Seit sich die vom Fremdorgan ausgelöste Abstoßungsreaktion des Immunsystems besser beherrschen lässt, steigen die Erfolgsaussichten des Eingriffs zunehmend. Die Anzahl der Patienten, denen so geholfen werden kann, wird seit einiger Zeit weniger durch das medizinisch Mögliche begrenzt als vielmehr durch die Knappheit verfügbarer Organe.
Als Ausweg propagieren Experten neben den wiederholten Versuchen, die generell schwankende Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende zu erhöhen, auch biomedizinische Innovationen. Dazu gehören technische Lösungen – ein Pumpsystem an Stelle des Herzens oder Zelltherapien mit embryonalen Stammzellen – sowie die gezielte Fabrikation von Organen im Labor (tissue engineering) und der Einsatz tierischer Organe (Xenotransplantation). Ein weiterer Vorschlag zielt hingegen darauf ab, in genetisch veränderten Tieren menschliche Organe heranwachsen zu lassen, um diese dann für die Transplantation zu verwenden.
Der japanische Genetiker Hiromitsu Nakauchi von der Universität Tokio, seit Kurzem auch an der Stanford University in Kalifornien tätig, hat mit seinem Team die Züchtung eines fremden Organs in genetisch veränderten Mäusen, Ratten und Schweinen demonstriert. Zwar durften die Forscher in Japan bisher nicht mit menschlichen Zellen experimentieren, doch künftig erlauben dort per Regierungsbeschluss geänderte Regularien auch das Züchten menschlicher Organe in Tieren. ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben