Menschenaffen: "Es war nicht mutig, es war mein Traum"
Frau Doktor Goodall, Sie haben in Ihrem Leben viele Dinge getan, die für eine junge Frau in der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich waren. Im Alter von 23 Jahren wanderten Sie nach Afrika aus, und mit 26 begannen Sie, frei lebende Schimpansen in Tansania zu beobachten. Was trieb Sie an?
Ich wurde schon mit einer großen Tierliebe geboren. Meine Mutter suchte für mich immer nach Büchern über Tiere, denn sie dachte, dass ich dadurch schneller lesen lernen würde. So erfuhr ich von Doktor Dolittle und der Geschichte, in der er Zirkustiere zurück nach Afrika brachte. Das beeindruckte mich. Mit zehn Jahren verschlang ich das Buch "Tarzan bei den Affen" und verliebte mich unsterblich in diesen Helden des Dschungels. In mir entstand der innige Wunsch: Wenn ich erwachsen bin, werde ich nach Afrika gehen. Ich werde mit wilden Tieren leben und Bücher über sie schreiben.
Und genau das haben Sie getan.
Richtig, das tat ich. Ich hatte nie den Traum, Wissenschaftlerin zu werden, denn damals wurden Mädchen keine Forscher. Man heiratete und bekam Kinder. Zuvor konnte man eventuell eine Ausbildung zur Sekretärin oder Krankenschwester machen. Es war nicht vergleichbar mit den Möglichkeiten, die Frauen heute haben ...
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