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Welt der Wissenschaft: GESCHICHTE DER ASTRONOMIE: Johannes Keplers religiöse Heliozentrik
Vor 400 Jahren erschien Johannes Keplers epochales Werk »Astronomia Nova«. Darin formuliert er zwei der drei berühmten nach ihm benannten Gesetze – sie beschreiben die Form der Planetenbahnen und den zeitlichen Verlauf der Bahngeschwindigkeiten. Welche überlieferten Prinzipien musste Kepler über Bord werfen, welche Leitgedanken führten ihn zu diesem Ziel?
Man mag sich wundern, was denn Keplers religiöse Einstellung in einer astronomischen Zeitschrift wie »Sterne und Weltraum« zu suchen hat. In der Tat, wenn wir uns darauf beschränken, Johannes Kepler als den Entdecker der heute jedermann bekannten drei keplerschen Gesetze der Planetenbewegung zu erwähnen, dann brauchen wir uns um Religiöses nicht zu kümmern. Anders aber, wenn wir uns dem »ganzen Kepler« zu nähern versuchen, wenn wir also seine bahnbrechenden Leistungen in den Rahmen der abendländischen Geistesgeschichte einordnen wollen. Vergessen wir auch nicht, dass Kepler eigentlich Theologie studiert hat und nur durch äußere Umstände nicht in die kirchliche Laufbahn seiner württembergisch-lutherischen Landeskirche eingeschwenkt ist. Wir sollten uns also einmal die Zeit nehmen, Keplers religiösen Triebfedern für seine unermüdlichen Forschungen nachzuspüren – gerade jetzt im Internationalen Jahr der Astronomie, in dem wir auf vier Jahrhunderte neuzeitliche Astronomie zurückblicken, die 1609 durch Keplers Werk »Astronomia Nova« und Galileis erste Fernrohrbeobachtungen begründet wurde.
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