Blick in die Forschung: Kurzberichte: Junger Vulkanismus auf dem Mars
Das riesige Talsystem der Valles Marineris erstreckt sich über fast 4000 Kilometer entlang des Marsäquators und ist bis zu 10 Kilometer tief. Es wurde vor mehr als 45 Jahren auf den Bildern der Raumsonde Mariner 9 entdeckt und übt auf Planetenforscher eine faszinierende Anziehungskraft aus.
Tektonische Prozesse spielten zweifellos eine große Rolle bei der Entstehung der Valles Marineris. Entgegen früherer Annahmen ist es nicht ohne Weiteres mit den Grabenbrüchen der ostafrikanischen Rifts zu vergleichen, die durch das Auseinanderbrechen der kontinentalen Kruste infolge von Dehnung entstanden. Schon früh wurde spekuliert, welchen Anteil ein vertikaler Kollaps der Oberfläche gehabt haben könnte, also ein Einsturz als Folge von Volumenverlust in der Tiefe, analog zu Karsterscheinungen, zum Beispiel Höhlen in Karbonatgesteinen, auf der Erde. Es fehlen allerdings Anzeichen dafür, dass auf dem Mars unterirdisch nennenswerte Mengen von löslichen Mineralen wie etwa Kalk vorhanden sind. Deswegen gehen neueste geophysikalische Modelle von einem Absinken infolge der Auflast durch Sedimente in den Senken aus. Dennoch ist die genaue Bildungsursache der Valles Marineris nach wie vor ungeklärt ...
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