Welt der Wissenschaft: Sonnensystem: Im Reich des Göttervaters
Nach 13 Jahren Pause wird mit Juno, benannt nach der Gattin des römischen Göttervaters Jupiter, wieder eine Raumsonde den größten Planeten des Sonnensystems aus unmittelbarer Nähe und über einen längeren Zeitraum hinweg erkunden. Zuletzt kreiste die Sonde Galileo von 1995 bis 2003 um Jupiter. Seitdem war es um den Riesenplaneten ruhig geworden, sieht man einmal von dem kurzen Vorbeiflug der Plutosonde New Horizons im Februar 2007 ab. Juno ist eine hochspezialisierte Raumsonde, die den Riesenplaneten selbst und sein Magnetfeld mit den extrem starken Strahlungsgürteln von einer polaren Umlaufbahn aus erforschen soll. Anders als die Vorgängermissionen wird sich Juno nicht mit den Jupitermonden befassen.
Seit ihrem Start am 5. August 2011 vom US-amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral legte Juno etwa 2,8 Milliarden Kilometer oder rund das 19-fache der Distanz Erde – Sonne zurück. Während der fünfjährigen Reise überprüfte die Sonde ihre Instrumente und führte nur wenige Beobachtungen durch. Damit sie Jupiter überhaupt erreichen konnte, musste Juno am 9. Oktober 2013 noch einmal an der Erde vorbeifliegen, um so mittels des irdischen Schwerefelds ihre Geschwindigkeit relativ zur Sonne zu erhöhen. Die Sonde kam an unseren Planeten bis auf 560 Kilometer heran und nutzte die Gelegenheit zum Testen ihrer wissenschaftlichen Geräte und ihrer Kamera. Zur Erleichterung der Missionskontrolle wurde die volle Funktionstüchtigkeit festgestellt. Die rund 26 Monate nach dem Erdvorbeiflug bis zum Beginn der Annäherungsphase an Jupiter verbrachte Juno im ruhigen "Cruise-Modus", bei dem sich der weitaus größte Teil der Sonde in einer Art Winterschlaf befand. Diese Ruhephase nutzten die Wissenschaftler der NASA dazu, die Mission im Detail zu planen und die Messstrategien zu verfeinern.
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