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Hinter den Schlagzeilen: Kampf der Kulturen
Am 12. Juni 2011 finden in der Türkei Parlamentswahlen statt. Einmal mehr stehen sich dabei auch diesmal zwei unversöhnliche Lager gegenüber. Der Kampf zwischen säkularen und islamischen Kräften prägt die Republik seit ihren Anfängen.
Recep Tayyip Erdogan, der türkische Premierminister, der bisweilen auch Auslandsbesuche als Bühne für den einen oder anderen umstrittenen Auftritt nutzt, verbrachte 1999 vier Monate im Gefängnis – wegen "Aufstachelung zur Feindschaft". Bei einer Wahlkundgebung hatte er erklärt, die Demokratie sei lediglich ein Zug auf dem Weg zum eigentlichen Ziel. Ohne dieses beim Namen zu nennen, skizzierte er seine Vorstellungen von der zukünftigen Türkei doch recht unmissverständlich: "Die Minarette sind unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme, die Moscheen unsere Kasernen, die Gläubigen unsere Soldaten. Diese göttliche Armee steht für meinen Glauben bereit." Die Worte kamen einem Frontalangriff gegen die Grundfesten des politischen Systems der Türkei gleich – die laizistische Republik schien gefährdet.
Der Kampf zwischen religiösen Fundamentalisten und denjenigen, die den Staat allein mit weltlicher Macht ausstatten wollen, prägt die Republik seit ihrer Gründung 1923. Mal tragen die Gegner ihre Rivalität als Wettkampf um die Wählergunst aus, mal stehen sie einander in unnachgiebiger Härte gegenüber ...
Der Kampf zwischen religiösen Fundamentalisten und denjenigen, die den Staat allein mit weltlicher Macht ausstatten wollen, prägt die Republik seit ihrer Gründung 1923. Mal tragen die Gegner ihre Rivalität als Wettkampf um die Wählergunst aus, mal stehen sie einander in unnachgiebiger Härte gegenüber ...
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