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Staufer / Friedrich II. : Kein Kind aus Apulien
Seine Zeitgenossen nannten ihn mal Friedenskaiser und mal Antichrist. Wer Friedrich II. wirklich war, bleibt trotz reicher Quellenlage und intensiver Forschung schwer zu erfassen.
Lügen, Propaganda und Legenden: Was Zeitgenossen wie Nachgeborene über Friedrich II. zu sagen wussten, war oft genug von Irrtümern geprägt. Schon der erste Kosename, den ihm die Deutschen gaben, "chind aus Pulla" (Kind aus Apulien), war schlicht falsch. So nannten sie ihn im Frühjahr 1212, als der in der mittelitalienischen Region der Marken geborene und auf Sizilien aufgewachsene 17-Jährige sich erstmals auf den beschwerlichen Weg über die Alpen machte.
Im Jahr zuvor hatten ihn deutsche Fürsten auf Betreiben seines Vormunds Papst Innozenz III. zum König gewählt, dann sogar zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekürt. Auf seinem lediglich von wenigen Begleitern gesäumten Zug in den Norden (erst ab Chur in Graubünden hatte er auch eine militärische Eskorte) lagen ihm bald schon Bürger wie Fürsten zu Füßen. Freie Städte, die bis vor Kurzem noch dem Gegenkaiser Otto IV., einem Welfen, Treue gelobt hatten, öffneten nun Friedrich Tore und Herzen. Fürsten, die ihn eben noch wegen der Protektion des Papstes als "Pfaffenkaiser" verspottet hatten, stellten sich plötzlich an seine Seite. Wie es zu dem Stimmungswandel kam, ist unklar. Einen Teil mag der Charme seiner Jugend ausgemacht haben. Zum anderen war in deutschen Landen die Erinnerung an die glorreichen Tage seines Großvaters Friedrich Barbarossa und seines Vaters Heinrich VI. noch in bester Erinnerung. Letzterem war es gelungen, das Reich von den Gestaden der Nord- und Ostsee bis nach Sizilien auszudehnen. Doch mindestens ebenso bedeutend war für den Meinungsumschwung, der am Oberrhein einsetzte und sehr schnell auf das staufische Stammland Schwaben übergriff, dass Friedrich nicht mit leeren Händen kam – zumindest mit großen Versprechungen und reichlichen Geschenken ...
Im Jahr zuvor hatten ihn deutsche Fürsten auf Betreiben seines Vormunds Papst Innozenz III. zum König gewählt, dann sogar zum Kaiser des Heiligen Römischen Reichs gekürt. Auf seinem lediglich von wenigen Begleitern gesäumten Zug in den Norden (erst ab Chur in Graubünden hatte er auch eine militärische Eskorte) lagen ihm bald schon Bürger wie Fürsten zu Füßen. Freie Städte, die bis vor Kurzem noch dem Gegenkaiser Otto IV., einem Welfen, Treue gelobt hatten, öffneten nun Friedrich Tore und Herzen. Fürsten, die ihn eben noch wegen der Protektion des Papstes als "Pfaffenkaiser" verspottet hatten, stellten sich plötzlich an seine Seite. Wie es zu dem Stimmungswandel kam, ist unklar. Einen Teil mag der Charme seiner Jugend ausgemacht haben. Zum anderen war in deutschen Landen die Erinnerung an die glorreichen Tage seines Großvaters Friedrich Barbarossa und seines Vaters Heinrich VI. noch in bester Erinnerung. Letzterem war es gelungen, das Reich von den Gestaden der Nord- und Ostsee bis nach Sizilien auszudehnen. Doch mindestens ebenso bedeutend war für den Meinungsumschwung, der am Oberrhein einsetzte und sehr schnell auf das staufische Stammland Schwaben übergriff, dass Friedrich nicht mit leeren Händen kam – zumindest mit großen Versprechungen und reichlichen Geschenken ...
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